Thomas Hartmann
12.01.2019 –
23.02.2019
Alexander Kluge
Eröffnung | 11. Januar | 20 Uhr
Katalogpräsentation und Finissage | 23. Februar | 14 Uhr
2012 hat Thomas Hartmann in einer Ausgabe des Spiegels eine kleine Fotografie gefunden, die den Gesellschaftskritiker, Filmemacher und Autor Alexander Kluge im Archiv zwischen zahlreichen Filmrollen zeigt. Hartmann schnitt das Bild aus und setzte sein Motiv in zwei hochformatige Ölbilder um. Die Affinität des Malers zu dieser Szene liegt auf der Hand. Thomas Hartmann beschäftigt sich schließlich seit Jahren in seinen Bildern mit Anordnungen einzelner – Dinge und Menschen – zu eigenen Welten – so allumfassend, mögen sie noch so klein und nebensächlich erscheinen. Neben Vögeln in Schwärmen oder Blättern an Ästen sind dies immer wieder auch Bücher in Stapeln oder Regalen. Es ist zunächst ein malerisches Interesse, die Organisation von Einzelteilen zu einem Ganzen, aber ganz ohne inhaltliche Bedeutung kommt man wohl doch nicht aus. Denn natürlich bedeutet das Interesse an Büchern (oder Filmen) etwas, ist es sogar aufklärerisch. Das Ganze geht nur über das Zusammenspiel der Einzelnen, aber ein Zusammenspiel ist eben etwas anderes als ein organischer Zusammenhang. Ein Bücherregal ist kein Staat und keine Armee. Das auf der Leinwand abgebildete ist immer nur eine Sequenz. Die beiden Bilder, die Alexander Kluge zeigen, könnte man zusammen auch als Sequenz bezeichnen. Es verändert sich nicht viel, wie in manchen Werken der Klassik. Das was sich verändert, ist die Organisation der Farbe, ein gestischer und ungemein interessanter Unterschied, eine Bewegung von Strich, Geist und Zeit.
Presselink
Jan Paul Koopmann in der taz: Jenseits der Eitelkeiten