Karin Arink

15.06.2013 –
19.07.2013

Kooi/Käfig

Karin Arink interessiert sich für die Art und Weise, in der das Bewusstsein einer Person in Bezug zu ihrem Körper steht und umgekehrt, wie diese Selbst-Erfahrung im Bild erfasst werden kann. Die Erfahrung des Selbst entsteht dabei zwischen den Polen der Psyche, der physischen Erscheinung, und der Fremdwahrnehmung.

Identität wird dabei nicht als feste Größe verstanden, Arink begreift Körper und Person als fragile und temporäre Strukturen. Diese Modi des Selbst-Bewusstseins nennt sie states of self, Zustände des Selbst. Ihre Werke sind materialisierte Schnappschüsse dieser Zustände des Selbst, die wiederum einen neuen Austausch zwischen dem eigenen Selbst ("I") und einem anderen selbst ("Sie") ermöglichen. Da diese Erscheinungsformen unterschiedlich sind, arbeitet Arink in verschiedenen Medien: räumliche in Textilien, Keramik, Installation, daneben in Fotografie, Zeichnung, Animationen und Text.

Auf der Basis verschiedener Textilien entstehen die Porzellan-Skulpturen, die im K' gezeigt werden. Arink taucht Kleidungsstücke wie Nachthemden oder Unterwäsche in Porzellanmasse und brennt diese im Keramikofen. Dabei verbrennen die Textilien, übrig bleiben fragile, lasierende Porzellangebilde. Diese tragen nicht nur die Form von Kleidungsstücken, sondern haben auch ihre Oberflächenstruktur: Rüschen, Spitzen, Stoffgewebe. Sie wirken wie skelettierte Reste von menschlichen Körpern, durch die Kleidung, die sie repräsentiert, bekommen diese eine kulturalisierte Gestalt.

So flüchtig, wie für Karin Arink die Selbstwahrnehmung ist, sind auch ihre Plastiken. Sie bewegen sich zwischen Figürlichkeit und Abstraktion.