Thomas Hartmann,
Norbert Schwontkowski

23.07.2017 –
05.08.2017

im Interim

Die Maler Thomas Hartmann und Norbert Schwontkowski studierten während der 70er Jahre an der damaligen Bremer Hochschule für Gestaltung bei Karl-Heinrich Greune. Nach dem Studium gründeten sie gemeinsam in der Waller Nordstraße eine vielbeachtete Ateliergemeinschaft. Seit den frühen 80er Jahren gehörten sie zum Programm der Bremer Galerie Beim Steinernen Kreuz.

Thomas Hartmann fiel zunächst durch seine figürlichen, expressiven Bilder auf. Im Gegensatz zu den Arbeiten der damals in Berlin aktiven Neuen Wilden waren seine Bilder geprägt von einer klaren Form- und Farbsprache. Dabei geht es stets um eine Erzählung, nicht um Ausdruck. Hartmann interessiert „die ganz große Geschichte“, er versucht, die ganze Welt zu erfassen. So etwa in seinen Serien, den ans Informelle erinnernden Städtebildern. Später malte er große Ansammlungen von Menschen, dann von Blättern und Vögeln, schließlich von Büchern. Hartmann lebt seit den frühen 80er Jahren in Berlin. Er wird weltweit von wichtigen Galerien vertreten. Als Professor für Malerei unterrichtet er an der Kunstakademie Nürnberg.

Norbert Schwontkowski war bekannt für seine aufwendigen Hintergründe, vor die er leicht lapidar seine Figuren zu setzen pflegte. Die Bilder Schwontkowskis sind oft von einer melancholischen Stimmung geprägt. Religiöse Themen wie die Einsamkeit des Menschen und die Endlichkeit des Lebens finden sich häufig in seinen Bildern. Schwontkowski geht dabei jedoch meist mit Leichtigkeit und Humor vor. So schwer und ockerfarben die dick aufgetragenen Hintergründe auch sein mögen, seine unfreiwillig in die Welt geworfenen Figuren, Spaziergänger Priester und Flamingos haben stets etwas absurd Komisches. Schwontkowski blieb zeitlebens in Bremen. Sein internationaler Ruhm begann 2004 mit einer großen Einzelausstellung in der Bremer Kunsthalle. Von 2005-2009 übte er an der Hamburger Kunsthochschule eine Professur aus. Er starb 2013 nach einer kurzen und schweren Krankheit.

Die Ausstellung bringt Arbeiten der beiden zeitlebens miteinander befreundeten Künstler zusammen. Erstmalig seit 10 Jahren sind in Bremen Arbeiten von Norbert Schwontkowski in einer Verkaufsausstellung zu sehen. Ergänzt werden sie durch Aufnahmen, die der Bremer Sammler und Fotograf Götz Müller zwischen 2008 und 2011 bei Besuchen in Schwontkowskis Atelier gemacht hatte.