Die Knochenband / The Bone Band
2022
Hybriden-Verlag, Berlin
66 Seiten
Preis
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Der Band enthält fünf Zeichenserien von Tabea Blumenschein von 2018 zur Geschichte der Tödlichen Doris.
Gebunden, mit Prägeklischee einer Zeichnung von Tabea Blumenschein
Texte von Hartmut Andryczuk und Wolfgang Müller
Beiheft mit Bildmaterial aus Tabea und Doris dürfen doch wohl noch Apache tanzen, 1981, bestempelt von Wolfgang Müller
In den Filmen von Ulrike Ottinger inszenierte sich Tabea Blumenschein mal als femme, dann als butch, wieder als Mann oder als sexy Pin-Up-Girl. Zu den beliebtesten Sujets ihrer Zeichnungen zählten Bartfrauen, Hermaphroditen, Matrosen, Knochengirls, Trans* und queere Charaktere. Tabea Blumenschein war queer, bevor dieser Begriff überhaupt existierte, so fasste es Philipp Meinert im Berliner Magazin Siegessäule mal zusammen.
Als Hartmut Andryczuk fragte, ob Tabea wohl Lust haben könnte, fünf Leporellos für eine Edition im Hybriden-Verlag zu zeichnen, war sie gerade dabei ihre Entwürfe für den roten Stoffbeutel fertigzustellen, worin das Künstlerbuch Die Tödliche Doris – Kostüme und Kulissen liegt. Das Buch selbst war mit ihren Kostümzeichnungen illustriert. Um die Erinnerung wachzurufen, hatte ich Tabea einige Wochen zuvor Fotos unserer Performances aus den 1980er Jahren mitgebracht. Diese zeigten unter anderem einen von Tabeas engsten Freunden, den Künstler Mark Brandenburg, der im Mai 1989 als auferstandene Doris in einer eleganten weißen Felljacke in Ostberlin auftrat. Oder Hausbesetzerin Elke Kruse, die mit dem von Nikolaus Utermöhlen entworfenen Knochenkostüm und verfilzten Haaren wie ein Rasta-Gespenst auftauchte. Erinnerungen stiegen hoch und Tabea erzählte vom aufwändigen Färben der vier Batikkostüme in ihrer großen Küche in der Erdmannstraße. Die Voodoo-Doll-Kostüme hatte Tabea in eigener Regie für den Open-Air-Auftritt auf der Nordseeinsel Helgoland hergestellt.
Aus den Erinnerungen entstand 2018 im Laufe von drei Wochen Tabeas Zeichnungsserie Die Knochenband, insgesamt 50 variierende Zeichnungen auf fünf Leporellos. Doris singt von der „Schuld-Struktur“ oder präsentiert sich in Tabeas Voodoo-Doll-Kostüm. Die Knochenband feiert fröhlich das Oktoberfest in Volkstracht oder sie singt im Tangoschritt vom „Apachentanz“. Ob Deadly Doris oder Doris mortelle – alle Menschen sind wie Doris: tödlich und sterblich.
Wolfgang Müller
Ein letztes Interview/A last Interview
Mit Wolfgang Müller
2021
Hybriden-Verlag, Berlin
64 Seiten
Signiert und nummeriert
Auflage: 100
Preis
€ 100,– (inkl. MwSt., zzgl. Versand)
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Am 27. August 2018 verabredete sich Wolfgang Müller mit seiner langjährigen Freundin Tabea Blumenschein zu einem Interview in ihrer Wohnung in der Allee der Kosmonauten. Auf einem Notizzettel hatte er persönliche und künstlerische Stationen ihres Lebens notiert. Dass es das vermutlich letzte Interview mit Tabea werden würde ahnte er zu diesem Zeitpunkt nicht.
Dieses Interview, eigentlich eher ein persönliches Gespräch zweier miteinander befreundeter Künstler, erscheint nun in einer limitierten Edition im Hybriden-Verlag. Tabea Blumenschein war eine der eigenwilligsten und schillerndsten Persönlichkeiten der Westberliner Subkultur der 1970er und 1980er Jahre. Ob als Schauspielerin, Künstlerin, Performerin, Model, Modemacherin, Sängerin, Filmemacherin, Glamour- und Queer-Punkikone – ihre Präsenz und Stil machten sie unverwechselbar. Zu ihren Freunden und Freundinnen zählten die Filmemacherin Ulrike Ottinger, die Tänzerin Valeska Gert, der Schauspieler Udo Kier, der Künstler Martin Kippenberger, die Modedesignerin Claudia Skoda und die Schriftstellerin Patricia Highsmith. Und Tabea Blumenschein war seit 1980 Teil der von Wolfgang Müller und Nikolaus Utermöhlen gegründeten Kultband Die Tödliche Doris.
Fotos von Gerhard Dorrie und Wolfgang Müller
Filmstills aus Eva Vitijas Film Loving Highsmith, 2021
Übersetzung ins Englische von Walter Crasshole
Beilagen
Chris Dreier: Hero Worship Special – Tabea Blumenschein, Audio-CD, Cashmere Radio, 2020. (Interview mit Wolfgang Müller mit Originalaufnahmen von Die Tödliche Doris).
Wolfgang Müller: Tabea und Doris dürfen doch wohl noch gleichzeitig an- und abwesend sein?, Schwarzweißfoto der Band von 1983, nach einem Konzept von Wolfgang Müller 2021 durch Gerhard Dörries farbbearbeitet.
Wolfgang Müller und Tabea Blumenschein: Zoo: Zeichnungen aus DRY (Reproduktion), 1983