Ingo Vetter

Niere | 2016 | Findling, Beton | 25 x 46 x 24 cm
Ingo Vetter (geb. 1968, Bensheim, BRD) arbeitet skulptural, mit Fotografie und Installationen. Er stellt international aus und kooperiert dabei häufig mit anderen Künstlerinnen und Künstlern in Langzeitprojekten wie dem Detroiter Tree of Heaven Woodshop. Vetter verfolgte hier anhand des wild wuchernden Götterbaumes, den chinesische Arbeitsmigranten im 19. Jahrhundert nach Amerika brachten, die Spuren der Industrialisierung. Heute ist der Wildwuchs des Baumes ein Zeichen der industriellen Krise. Sein Interesse an der Entwicklung von Stadt und Konzepten des öffentlichen Raums führten ihn zu ausufernden Rechercheunternehmungen, wie etwa im Falle eines öffentlichen Denkmals in Kiruna, einer Bergbaustadt in Nordschweden. Immer wieder geht es in seinen Arbeiten um die Verlangsamung oder Stillstellung von Arbeitsprozessen. So legte er im niederösterreichischen Mistelbach gegenüber arbeitenden Windrädern den Mast eines ausgedienten Windrads als Horizontalturm. Ein weiteres Thema seiner künstlerischen Arbeiten ist Produktionsästhetik, der er sich etwa als ausgebildeter Keramiker traditioneller und industrieller Fertigung von Tontöpfen widmete. Ingo Vetter lebt und arbeitet in Bremen.
Arbeiten




















































































Kassel Repair
family constellation
Generika und Neue Form
Horizontalturm
Organe
Priapos Garden
Anytown
AdabLab
Name Game
Kiezism
Tableau européen - Nice Souvenir
For the Month of Arts Practice by the Heritage Space Hanoi, three classic sculptures of modern art were rebuilt as inflatable objects: Endless Column by Constantin Brancusi 1938, Broken Obelisk by Barnett Newman 1966 and Recumbent Figure by Henry Moore 1938. The selection is based on the search for iconic sculptures for the age of modernism (1930-1970) and its understanding of universalism. These sculptures could be seen as ancestors of public art and even if the subject had a vast development since these days, the utopian aspects and the idea of autonomous sculptures are worth re-visiting.
Having lightweight inflatable objects instead of steel, stone or bronze sculptures, makes them more movable and combines monumentality with flexibility - in this case the plan, to erect the objects temporarily on different places in Hanoi. And the new materiality makes the iconic sculptures negotiable - they appear more like a toolkit for public spaces.
The title Family Constellations refers to an alternative therapeutic method, where participants are placed in a room and this spatial constellation should help to solve traumas or communication conflicts. The method is unsound and full of prejudice, but delivers quick results and so remains popular. Applying this to public spaces in Hanoi, challenges general questions of its specific uses and models of artistic engagement. As the Constellations are never solid and many different aspects should be seen, it was important to install the Family on different places throughout the city.
The selection of sculptures (which also can be seen as artistic ancestors) and the associated conception of public space is of course a very European idea. Even if there is barely any public art like this to be found in Hanoi, the urban spaces aren’t blank. There are many overlapping layers of uses, interests and representations - to call them polyvalent spaces seems more appropriate. On every site of installation, Family Constellation encountered existing market, parking, sport or gathering places, propaganda sculptures or feng shui objects. These meetings were documented and a video montage will be shown in the exhibition together with the toolkit of inflatables.
Realized with the help of:
Nguyễn Anh Tuấn and Vũ Huy Thông - coordination in Vietnam
Trần Trọng Tri and Lê Hùng- framework and installations
Shuling Yuan - coordination in China and video documentation
Inflatables made by Guangzhou Bingo Inflatables Co., Ltd, China
Generika
Die Amphoren der Serie Generika erinnern an südeuropäisches und asiatisches Altertum, an individuelle, kunstvolle Handarbeit also. Ihre schwere Masse entspricht nicht ihrem Material: so grob die Gefäße auch aussehen mögen, sie sind aus feinem französischen Porzellan gegossen. Ihre Prototypen hat Vetter aus Styropor gedrechselt. Die Oberflächen der Töpfe erinnern daran. Die leichten und gefälligen Farben ihrer Innenseiten lassen an billige Vasen aus dem Baumarkt oder Dekorationsgeschäft denken. Tatsächlich hat Vetter sie für die Galerie in kleinen Serien produziert.
Neue Form
Die Gefäße der Serie "Neue Form" sind gedrehte Einzelstücke, obgleich ihre Vorbilder, die Eimer, Dosen und Flaschen, industriell gefertigte Massenprodukte sind. In ihrer Gestalt, Farbe und Bemalung spielen sie auf traditionelles deutsches Bauerngeschirr an, Westerwälder Steinzeug, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht. Die westdeutsche Salzkeramik ist ähnlich dem chinesischen Porzellan weltberühmt. Obwohl die Gegenstände selbst der Massenwarenwelt entstammen, wirken sie mit ihren hellen Farben und den aus Messing gefertigten Kappen, Laschen und Henkeln edel.
2009 | A landscape design of the entrance roundabout in Gävle, Sweden, including a sculptural intervention. The focus is on the green spaces at the entry of this city. The sculpture part is about Priapus, the ancient god of fertility and guard over the gardens. He is ugly and obscene and therefore soused with red color and hidden in the bushes. For the roundabout, his herm is as a matter of course a car.
2003
Mit Annette Weisser | 2002-2003
Ausgehend von der hinlänglich bekannten These, dass im Postfordismus die Fabrik in die Subjekte hineinwandert, um dort ihr Zwangsregime zu entfalten, haben wir im November/Dezember 2002 eine Ausstellung, zwei Workshops und zwei Diskussionsabende in der halle_für_kunst (Lüneburg) und dem Forum Stadtpark (Graz) unter dem Titel "NameGame" veranstaltet, um Theorie mit Praxis gegenzulesen. Vor allem die Form des Workshop mit seinen Anklängen an Selbsterfahrung und Gruppentherapie schien uns geeignet, solch subtilen psychodynamischen Prozessen auf die Spur zu kommen. Wir wollten einen Raum schaffen, angesiedelt zwischen der Privatheit eines Kneipenabends und der Öffentlichkeit einer Fernsehshow, in dem es möglich ist, sich über Existenzängste, Konkurrenzsituationen, Überforderungen und Zumutungen auszutauschen, die das Leben als "Ich- AG" so mit sich bringt. Dazu haben wir MedienarbeiterInnen, KulturarbeiterInnen, WissenschaftlerInnen und ArchitektInnen eingeladen, ein Studio mit Showtreppe gebaut und uns einige Spiele zur Auflockerung ausgedacht. Die Kulisse greift Elemente – Stroh und Gold – aus dem Märchen vom Rumpelstilzchen auf. Und ebenso wie im Märchen ging es in den Gesprächsrunden darum, das zu benennen, was einerseits zu Höchstleistungen antreibt, andererseits “das Lebendige“ einfordert, denn mit weniger gibt sich das Rumpelstilzchen nicht zufrieden. Wir haben dabei vorgeschlagen, das Rumpelstilzchen nicht als eigenständiges Wesen zu interpretieren, sondern als Prinzip – vielleicht so etwas wie der kapitalistische Weltgeist – welches alle zwischenmenschlichen Bereiche durchzieht.
Eine Dokumentation der moderierten Gesprächsrunden sowie Interviews mit verschiedenen "ExpertInnen der Prekarität" ist 2003 als Katalog erschienen.
Mit Annette Weisser | 2002
2001
CV
Ausstellungen
2017
Keramik aus zweitausend Jahren, Galerie K‘, Bremen
Ingo Vetter & Magdalena Frey, Kunstverein Mistelbach, Östereich
2012
Motorshow, centre d‘art passerelle, Brest, Frankreich
Motorshow, Le Quartier, centre d‘art contemporain, Quimper, France 2011 Motorshow, Goethe-Institut, Stockholm, Schweden
Motorshow, Survival Kit Festival, Riga, Lettland
2010
Motorshow, Bildmuseet Umeå, Schweden
2008
Workshop and presentation: Detroit Tree of Heaven Woodshop, The Noguchi Museum, New York, USA
2006
Annette Weisser & Ingo Vetter, Works 1996 - 2006, Westfälisches Landesmuseum, Münster
2003
NameGame, plattform, Berlin
NameGame, halle_für_kunst, Lüneburg
2002
things are falling apart, TENT, Rotterdam, Niederlande
2001
controlled atmospheres, De Verbeelding, Zeewolde, Niederlande
2000
Futur Perfekt, Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen (mit Studenten der Hochschule für Künste Bremen),
1999
After the riot, Galerie Ursula Walbröl, Düsseldorf,
and MARRES, Maastricht (mit Erik van Lieshout)
1998
Was zählt, ist nicht die Gegensätze aufzulösen, sondern gleichzeitig einzunehmen. Künstlerhaus Bethanien, Berlin
Tableau, Förderverein Aktuelle Kunst, Münster, Germany
1996
controlled atmosphere #2 Der Garten, Akademiegalerie, München
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
2023
2022
Artifizielle Ökologien (als Tree of Heaven Woodshop, mit Annette Weisser), Kasseler Kunstverein
Der Wind stößt auf eine leere Plastikflasche und sie rollt den Hügel hinunter, raus.project, Wien, Österreich
2021
Abbruch aller Moderne, Galerie K', Bremen
2018
Further thoughts on erthy materials, Kunshaus Hamburg
immerärgermitdengroßeltern, Kunsthaus Dresden
2017
immerärgermitdengroßeltern, Künstlerhaus Sootbörn,Hamburg
2016
Bühnenwelten/Scheinwelten, Künstlerhaus Sootbörn, Hamburg
Künstlerräume, Weserburg - Museum für moderne Kunst, Bremen
2015
Pasing by, public space, München-Pasing
2014
Kirunatopia, Kunsthaus Dresden
Spheres of Glass, SME Gallery, San Diego, USA
Kunstfrühling, Bremen
2013
My Ghetto, Shay Arye Gallery, Tel Aviv, Israel
Mythographies, Yaffo 23, Jerusalem, Israel
2012
Colliding Worlds, Kunsthalle Exnergasse, Wien, Österreich
Kirunatopia, Bildmuseet, Umeå, Schweden
37 platser, Valsverk, Wij Trädgårder, Ockelbo, Schweden
2011
Best of Papa Jo’s, Kunstmuseum Dieselkraftwerk, Cottbus
(re)designing nature, Städtische Galerie Bremen, Germany 2010 (re)designing nature, Künstlerhaus Wien, Österreich
Parkliv, Konsthall Marabouparken, Sundbyberg, SwedenKlimakapseln, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg,
Workers Leaving the Workplace, Muzeum Sztuki, Lodz, Polen
Metamorphose der Pflanze, Halle 10, Köln
New Beginnings, Iaspis, Stockholm, Schweden
2009
Heartland, Smart Museum of Art, Chicago, USA
subvision. art. festival. off. HafenCity, Hamburg
Gartenstadt, Kunst und urbane Gärten, Kunstverein Hildesheim
2008
Heartland, Van Abbemuseum, Eindhoven, Niederlande
Shrinking Cities – ff., Akademie der Künste, Berlin
Field Work – part 2, SMART Project Space, Amsterdam, The NetherlandsKatastrophenalarm, NGBK, Berlin
Shrinking Cities - International Analysis, Museum am Ostwall, Dortmund
2007
Shrinking Cities - International Research, Van Alen Institute, New York, USAShrinking Cities - Interventions, Museum of Contemporary Art, Detroit, USAShrinking Cities - Interventions, SPACES Gallery, Cleveland, USA
Shrinking Cities - Interventions, Site Gallery, Liverpool, UK
Shrinking Cities - Nine Urban Ideas, Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main
Nachvollziehungsangebote, Kunsthalle Exnergasse, Wien, AustriaVårsalong, Liljevalchs Konsthall, Stockholm, Sweden (cat.)
Walk, Kunstraum Berlin
2006
Bin beschäftigt, Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen
working-world.net, Museum Arbeitswelt, Steyr, Österreich
Wildes Kapital, Kunsthaus, Dresden
2005
Schrumpfende Städte/Shrinking Cities, ZfzK, Halle-Neustadt
Industriestadtfuturismus, Kunstverein, Wolfsburg
2004
Atelier EUROPA, Kunstverein, München
Kartoffelackerstädte, Kuhhirtenbürgermeister und Rübenökonomie,Kunstraum, München
Schrumpfende Städte/Shrinking Cities, Kunstwerke, Berlin
n(ART)ürlich, Stadtraum Ulm
2003
Nebengeräusche, Kunsthaus, Dresden, Germany (cat.)cinepolis, Film- und Architekturfestival, Hamburg
take off 1, Forum Stadtpark, Graz, Österreich
2002
In welcher Haltung arbeiten Sie bevorzugt? Galerie HFGBK, Leipzig
Der 3. Sektor, Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig and Kunstverein, Wolfsburg
Layered Histories, Staatsbank, Berlin
t.i.a. (this is america), Kunst- und Medienzentrum Adlershof, Berlin,
hell-gruen, Euroga Hofgarten, Düsseldorf
2001
Expérimenter le réel, Centre d ́art contemporain, Albi, Frankreich
Space and time in Megalopolis, City Gallery, Prag, Czech RepublicDisfunctional Places/Displaced Functionalities, Belef Festival,
Belgrad, Serbien
Artificial Natural Networks, De Verbeelding, Zeewolde, The Netherlands (cat.) 2000 Hey, international competition style, TENT, Rotterdam, Niederlande
Aquaplaning! Landesgartenschau Bad Oeynhausen
Real Work, 4. Werkleitz-Biennale, Werkleitz-Tornitz, Germany (cat.) 1999 Snowflake Office, Greene Naftali Gallery, New York, USA
Nur Wasser läßt sich leichter schneiden, Neumühlen, Hamburg, GermanyLes occasions du travail, NICC, Antwerpen, Belgien
1998
Videonale 8, Kunstverein, Bonn
Werk 97, Bildhauersymposion, Heidenheim, Germany (cat.)
1997
Disturban, Kunstraum, München
1996
Park Fiction 4, St. Pauli, Hamburg